Major Maximilian Bayer (1872-1917), 1916 |
Unterschrift: Wild von Hohenborn.*)
Aus dem Buch: "Finnlands Jugend bricht Rußlands Ketten. Die Geschichte des Preußischen Jägerbataillons 27" von Heinz Halter. Leipzig, 1938. Das Bild von Major Bayer is vom Buch "Jääkärit maailmansodassa" (Die Jäger im Weltkrieg), red. E. Jernström, Helsinki 1933.
*) von Hohenborn war der preussische Kriegsminister.
Hintergrundinformationen: Während des ganzen ersten Teils der 1910er Jahre wurden in Finnland die Massnahmen zur Unterdrückung verstärkt. Dem wurde mit passivem Widerstand begegnet. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der
mit dem massiven Hereinströmen russischer Truppen nach Finnland verbunden war, führte, gleichzeitig mit entdecktgewordenen Plänen über totale Annihilation der finnischen Autonomie, innerhalb der Studentenschaft zu einem Umdenken. Das erste geheime Treffen fand Ende November 1914 im Haus der Ostrobothnischen Studentenbruderschaft in Helsinki statt. Einige Tage später wurde ein Ausschuss gegründet, dessen Ziel es war, unter Ausnutzung der neuen Kriegssituation Finnland von Russland abzuspalten. Als Vorraussetzung dazu wurde die Schaffung einer militärischen Führerschaft angesehen.
Die einzige Möglichkeit, diese Pläne zu verwirklichen, sah mann einer Unterstützung durch Deutschland. Die Vorstellung kam den deutschen Interessen entgegen und die Deutschen entschieden am 29. Januar 1915, 200 finnischen Studenten in 4 bis 6 Wochen dauernden Kursen militärisches Training zu ermöglichen. In Stockholm und in Berlin wurden Büros gegründet, um die Organisation zu übernehmen, und die Studenten begannen mit der Rekrutierung in Finnland.
Der erste Trainingskurs startete am 25. Februar 1915 im Trainingslager Lockstedt (jetzt, Hohenlockstedt) in Holstein bei Hamburg mit insgesamt 189 Studenten. Um den eigentlichen Zweck des Kurses zu verdecken, bezeichnete man ihn als Pfadfinderkurs. Major Maximilian Bayer war der Leiter und deutsche Offiziere sowie Unteroffiziere waren die Trainer. Die Jäger, wie sie später genannt wurden, wollten mehr und wünschten, den Kurs mit erweitertem Programm zu verlängern. Am 26. August 1915 fiel die Entscheidung, die Zahl der Trainierenden auf 2000 Männer zu erhöhen und diese zu einem verstärktenden Bataillon zusammenzufassen, das Ausbildungstruppe Lockstedt genannt wurde. Das Bataillon erhielt später den Namen 27. Königlich-Preussisches Jägerbataillon.
In Finnland wurde die neue landesweite Rekrutierung intensiviert. Nun schlossen sich auch ältere, einflussreiche Patrioten den Aktivitäten an, die zuvor Zweifel an dem Wirkungsvermögen der Jägerbewegung gehabt hatten.
Die Hintergrundinformationen sind freundlich von Ina Schultz übersetzt worden.